Rezension „Echt“



Titel: Echt
Autor: Christoph Scheuring
Reihe:
Preis: € 14,95 [D]
Format: Hardcover
Seitenanzahl: 240 Seiten
ISBN: 978-3-7348-5001-1
Meine Wertung: 4/5 Herzchen
Verlag: Magellan
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Über den Autor

Christoph Scheuring, geboren 1957, hat in seinem Leben schon viel gesehen. Als Journalist dür DER SPIEGEL, stern und DIE ZEIT hat er mit den mächtigsten am Tisch gesessen und mit den Machtlosen auf der Straße gelebt. Seine Leidenschaft gehört besonders den Jugendlichen in den Randgebieten unserer Gesellschaft. Als Autor schreibt er über das Leben dort, wo es brüchig ist, wo es ausfranst, wo es wehtut. Dort, wo es interessant wird.

Klappentext

Albert sammelt Abschiede. Tag für Tag fotografiert er am Bahnhof Umarmungen, Trennungen und Tränen. Denn Abschiede, das sind für ihn Momente, in denen der Mensch wahrhaftiger ist als jemals sonst. Eines Tages lernt er Kati kennen. Sie sieht aus wie ein Engel, ist gleichzeitig abgezockt und verletzlich. Und sie ist wie gebannt von seinen Bildern, vor allem von seinem Lieblingsbild, auf dem Schmerz und Glück völlig selbstvergessen miteinander verschmelzen. Doch Kati behauptet, das Foto sei eine einzige Lüge. In den Tiefen des Bahnhofs machen sich die beiden daran, die Wahrheit hinter dem Foto zu finden.

Leseprobe

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Cover

Das Cover würde ich nicht wirklich als schön bezeichnen, aber es ist faszinierend einfach und im wahrsten Sinne des Wortes “Echt”. Kein Schnickschnack, Kein buntes Cover, einfach nur die Buchpappen und die Bindung und der Titel und der Klappentext ungewöhnlicher Weise gemeinsam auf dem Cover. 

Über das Buch

Als Albert mal wieder am Bahnhof ist, um neue Abschiede zu fotografieren, begegnet er Kati. Als er ihr seine Bilder zeigt, interessiert sie sich für eines, von dem sie behauptet, der dort gezeigte perfekte Augenblick müsse eine Lüge sein. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Paar auf dem Foto und Albert wird immer mehr Teil des Lebens am Bahnhof.
Die Geschichte wird aus der Perspektive des 16-jährigen Albert Cramer mit „C“ erzählt, dem Jungen mit dem altmodischen Namen, der gerne Abschiede am Bahnhof fotografiert, ansonsten aber ein eher ruhiger und unauffälliger Junge ist. Er ist ein wenig naiv, aber durchaus liebenswürdig und durch und durch ein guter Kerl. Er hat nur ein Problem, er ist einfach zu nett, und hat Probleme, „Nein“ zu sagen. Dennoch mochte ich ihn, und hatte das beständige Gefühl das man ihn vor sich selbst beschützen muss. Am besten gefallen hat mir Alberts Vater, der Mathematiker, der in seiner eigenen kleinen Welt lebt und irgendwie eine besondere Art von Humor hatte. Aber auch die anderen Jugendlichen vom Bahnhof waren sehr interessant, vor allem Sascha, mit seinen ganz eigenen Moralvorstellungen. 
“Es ist nämlich so, dass ich finde, dass es keinen intensiveren Augenblick gibt als einen Abschied. Also, ich meine, so einen Abschied von einem Menschen, der einem alles bedeutet, und wo sich das Herz schon verklemmt, wenn man nur daran denkt, dass er vielleicht irgendwann nicht mehr da ist.” (Seite 13)
In der Geschichte von „Echt“ geht es um echte und falsche Gefühle, darum, dass ein Bild nur eine Illusion ist, und der erste Eindruck manchmal täuschen kann. Darum, das Freundschaft und Liebe nicht immer einfach sind, und dennoch das Leben bereichern. Das muss auch Albert erkennen, als er sich in Kati verliebt. Doch Kati ist nicht einfach, sie verschwindet von einem Moment auf den nächsten, ist unabhängig, taucht tagelang nicht auf, um es dann doch zu tun, und Albert erneut den Kopf zu verdrehen. Und Albert ist immer auch der Suche nach Antworten, um Kati zu verstehen, und ihr Geheimnis zu ergründen.
Die Atmosphäre die das Buch schafft, ist klasse. Der Bahnhof wird zu einem Ort, an dem sich fast das ganze Leben einiger Jugendlicher abspielt und man hat beim Lesen das Gefühl, selbst dort gewesen zu sein. Gerade diese Jugendlichen machen das Buch zu etwas besonderem, denn sie wirken echt, und man merkt, dass der Autor in der Szene gut recherchiert hat. Es werden unterschiedliche Themen wie Drogen, und Diebstahl thematisiert. Dabei wird zwar nichts beschönigt, der Autor schafft es aber dennoch, seine Protagonisten besonders und sympathisch, und nicht kriminell erscheinen zu lassen.
Gefallen hat mir außerdem auch die Sprache, vor allem an den Dialogen konnte man immer erkennen, wer da gerade spricht. Denn gerade die Jugendlichen hatten einen ziemlichen Slang drauf.

Fazit

“Echt”ist ein schöner Roman über das Leben der Jugendlichen am Bahnhof, eingeflochten in eine tolle Story über die Suche nach der Wahrheit. Die Figuren sind authentisch, und die Geschichte auf eine nüchterne, aber keinesfalls distanzierte Weise toll erzählt.

Ein großes Dankeschön geht an den Magellan Veralg für das Rezensionsexemplar.




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