Rezension „Talon – Drachenzeit“



Titel: Talon – Drachenzeit
Autorin: Julie Kagawa
Reihe: Talon 1/?
Preis: 16,99 €
Format: gebunden mit Schutzumschlag
Seitenanzahl: 560
ISBN: 978-3453269705
Meine Wertung: 4/5 Herzchen
Verlag: Heyne >fliegt
Will ich kaufen!

Über die Autorin

Schon in ihrer Kindheit gehörte Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben: Langweilige Schulstunden vertrieb sie sich damit, all die Geschichten festzuhalten und zu illustrieren, die ihr im Kopf herumspukten – nicht gerade zur Freude ihrer Lehrer. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie später ihr größtes Interesse zum Beruf und wurde Autorin. Sie lebt und schreibt mit ihrem Mann, zwei schwer erziehbaren Katzen und zwei Hunden in Louisville, Kentucky.

Klappentext

Drachen: gefährlich, magisch, unwiderstehlich!
Strand, Meer, Partys – einen herrlichen Sommer lang darf Ember Hill das Leben eines ganz gewöhnlichen kalifornischen Mädchens leben! Danach muss sie in die strenge Welt des Talon-Ordens zurückkehren – und kämpfen. Denn Ember verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: Sie ist ein Drache in Menschengestalt, auserwählt, um gegen die Todfeinde der Drachen, die Krieger des Geheimordens St. Georg, zu kämpfen.
Garret ist einer jener Krieger, und er hat Ember sofort als Gefahr erkannt. Doch je näher er ihr kommt, umso mehr entflammt er für das ebenso schöne wie mutige Mädchen. Und plötzlich stellt er alles, was er je über Drachen gelernt hat, infrage …

Leseprobe

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Cover

Das Cover zu Talon gefällt mir sehr gut. Ich mag die Farbe und die Umsetzung, und finde es super, das damit das Design auch an Julie Kagawas „Plötzlich Fee“ Reihe angelehnt wurde.

Über das Buch

Die Drachen der Welt werden immer weniger, da sie gnadenlos vom St. Georg Orden gejagt werden. Um das Überleben ihrer Art zu sichern, haben sich die Drachen zur Organisation „Talon“ zusammengeschlossen. In ihr werden die Drachen für verschiedenen Aufgaben trainiert, und ihr ganzes Leben für sie vorher geplant. Ihre Fähigkeit, menschliche Gestalt anzunehmen, hilft ihnen, bei der Geheimhaltung. Zu Talon gehören auch die beiden Nestlinge Ember und Dante, die ihr ganzes Leben lang darauf trainiert wurden, sich in die menschliche Gesellschaft einzufügen. Um sich noch besser an die Menschen anzupassen, sollen Dante und Ember nun einen Sommer unter Menschen in Crescent Beach verbringen, ehe sie ihren endgültigen Positionen zugewiesen werden. Ein Sommer, den vor allem Ember in vollen Zügen genießt, und dabei nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Liebe kennen lernt. Doch auch hier ist der St. Georgs Orden ihnen dicht auf den Fersen.
Als großer Drachenfan habe ich mich besonders darüber gefreut, dass es mal wieder ein Buch mit Drachen gibt. Da durfte Talon in meinem Regal natürlich nicht fehlen, und ich war sehr gespannt, auf die Umsetzung der Geschichte, die, das verrate ich schon mal, auf jeden Fall Lust auf mehr macht.
Die Geschichte wird durchgehend aus der Ich-Perspektive erzählt, wechselt dabei aber zwischen verschiedenen Charaktere hin und her. Hauptsächlich liegt der Fokus auf Ember und Garret, später kommt aber auch noch ein weiterer Charakter hinzu. Ich bin ja immer ein Fan von der Ich-Perspektive, und so hat es mir auch hier sehr gut gefallen. Man konnte sich sehr gut in die Charaktere hinein versetzen und mit allen Charakteren mitfiebern. Ember war mir von Anfang an sympathisch. In den engen Grenzen von Talon fühlt sie sich eingeengt und beginnt immer mehr, das System in Frage zu stellen. Sie sehnt sich nach Freiheit und Spaß und setzt alles daran, sich ihren Sommer in Crescent Beach trotz einiger unvorhergesehener Ereignisse nicht verderben zu lassen, die einzige Zeit der Freiheit, die sie jemals haben wird. Ihren Bruder Dante mochte ich allerdings nicht so sehr. Er war so steif und regelkonform und hat manchmal einfach zu viel den großen Bruder rausgelassen. Auch die Vertreter der Gegenseite mochte ich sehr. Garret und Tristan waren mir sympathisch, und auch Embers menschliche Freunde mochte ich sehr. Natürlich gab es auch Charaktere, die mir gänzlich unsympathisch waren. Insgesamt fand ich die Charaktere sehr ausgewogen, und insbesondere bei Ember und Garrett hat man auch eine sehr schöne Entwicklung verfolgen können.
Obwohl die Charaktere mit ca. 17 alle noch sehr jung sind handeln sie aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Vergangenheit alle sehr überlegt. Lediglich bei Ember tritt aufgrund ihres Charakters die ein oder andere Kurzschlusshandlung auf. Mir hat es gut gefallen, denn so blieben viele Dummheiten aus, die mich sonst immer besonders aufregen. Was die Beziehung zwischen Ember und Garrett angeht, so wird schnell klar, dass da etwas ist, und einfach die ganze Welt zwischen ihnen zu stehen scheint. Und dann gibt es da auch noch eine dritte Partei, über die ich nichts weiter sagen werde, die aber ebenfalls zwischen den beiden steht und sicher noch für einige Spannung sorgen wird.
Für den Leser wird schnell klar, das auf beiden Seiten – Talon und St. Georg. – nicht alles so ist, wie es scheint. Eine Jahrhunderte alte Fehde, in der die Parteien wahrscheinlich ebenso lange, oder gar noch nie, miteinander gesprochen haben. Die Fronten sind verhärtet, die Strukturen versteift. Dabei sind sie sich erstaunlich ähnlich, denn beide Seiten bewegen sich außerhalb des Gesetzes, und haben ihre ganz eigenen Regeln, in denen blinder Gehorsam gefordert wird. Damit sind erstmal denkbar schlechte Voraussetzungen für Ember und Garrett. Daher fiebert man sehr mit ihnen mit und fragt sich, ob sie jemals zusammen finden werden. Aber bis zur endgültigen Antwort dauert es natürlich noch ein bisschen.
Die Story war insgesamt sehr spannend und hatte immer wieder kleine Höhepunkte, die natürlich alle auf ein großes (vorläufiges) Finale hingeziehlt haben. Obwohl natürlich an manchen Stellen vorhersehbar, war es dennoch sehr spannend, vor allem die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen. Nur an wenigen Stellen fand ich, dass es sich etwas gezogen hat. Mit Julie Kagawas angenehmen Schreibstil flogen die 560 Seiten dennoch ziemlich schnell dahin, und ich freue mich schon auf den zweiten Band.

Fazit

“Talon – Drachenzeit” ist ein gelungener Auftakt der vor allem mit guten Charakteren punktet. Trotz einiger Längen ist es insgesamt spannend und die Drachen punkten bei mir zusätzlich. Ich bin gespannt auf den zweiten Band und freue mich sehr darauf, wie es weitergeht.
Band 2 erscheint übrigens schon am 11. Januar

Vielen Dank an Heyne > fliegt für das Rezensionsexemplar.




                Meine Bewertung