Rezension „Sommer am Abgrund“



Titel: Sommer am Abgrund
Originaltitel: How to Fall
Autorin: Jane Casey
Übersetzt von: Friederike Zeininger
Reihe: 1/3 (Stand 08/15)
Preis: 9,95 €
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 368
ISBN: 978-3-423-71629-1
Meine Wertung: 4/5 Herzchen
Verlag: dtv
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Über die Autorin

© Annie Armitage
Jane Casey wuchs in Dublin auf, studierte Englische Literatur in Oxford und Irische Literatur am berühmten Trinity College in Dublin. Nach ihrem Studium arbeitete sie in verschiedenen Verlagen als Jugendbuchlektorin. Sie lebt mit ihrem Mann, der als Strafverteidiger arbeitet, dem gemeinsamen Sohn und Katze Fred in London.

Klappentext

Die Sommerferien beginnen nicht unbedingt vielversprechend für die sechzehnjährige Jess: Statt den Sommer in London zu verbringen, schleppt ihre Mutter sie in den kleinen, idyllischen Küstenort, aus dem sie stammt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, reagieren die Leute in Port Sentinel äußerst seltsam auf Jess. Wo sie geht und steht – jeder starrt sie an, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Und irgendwie haben sie das auch, denn Jess sieht ihrer vor Kurzem verstorbenen Cousine Freya zum Verwechseln ähnlich. Sie beschließt, mehr über ihre Cousine herauszufinden, und stößt auf ein lebensgefährliches Geheimnis. Quelle

Leseprobe

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Cover

Das Cover finde ich ansprechend, und das Mädchen passt gut in meine Vorstellung zu Jess. Vielleicht wäre es schön gewesen, sie an einen Abgrund zu stellen, aber auch der Strand passt natürlich gut zum Thema und dem kleinen Küstenörtchen Port Sentinel.

Über das Buch

Jess kann es nicht fassen, dass ihre Mutter beschlossen hat, für den Sommer in ihre Heimatstadt Port Sentinel zurück zu kehren, um sich mit ihrer Familie auszusöhnen. Die Menschen dort reagieren merkwürdig auf Jess, doch immerhin die Familie ihrer Tante nimmt sie mit offenen Armen auf. Als sie endlich Details über den Tod ihrer Cousine erfährt, die vor einem Jahr von den Klippen stürzte, ist Jess schnell klar, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Denn warum sollte die begabte Freya, die nach Angaben aller glücklich gewesen war, sich von den Klippen stürzen? Jess versucht, so viele Information wie möglich zu bekommen, wobei sie sich nicht nur Freunde macht, und schließlich selbst in Gefahr gerät.
Die Geschichte ist aus der „Ich“-Perspektive von Jess geschrieben, und hat mir sehr gut gefallen. Gerade bei Romanen, in denen die Perspektive nicht gewechselt wird, gefällt mir diese Perspektive am besten, da man den Charakteren so meist am nächsten kommt, und mit ihnen auf einem Wissensstand ist. Die Perspektive von Jess mochte ich sehr. Ich konnte ihre Gefühle und Handlungen gut nachvollziehen und ihre Art war mir sehr sympathisch. Sie ist misstrauisch, clever und ein bisschen draufgängerisch. Außerdem steht sie zu ihrer Meinung und bleibt hartnäckig, wenn sie von etwas überzeugt ist.
Neben Jess gab es auch einige andere Charaktere, wie die quirlige Darcy, die ehemals beste Freundin von Freya. Sie war mir nicht besonders sympathisch, aber den Grund verrate ich hier mal nicht. Und natürlich darf bei einem Sommerbuch auch die Männerwelt nicht fehlen. Neben dem gutaussehenden und beliebten Ryan, der sich als viel weniger klischeehaft entpuppte als zunächst gedacht, spielt vor allem Will, der Nachbar von Freyas Familie eine Rolle. Mit seiner ruhigen Art und seinem Außenseiterdasein ist er schwer einzuschätzen, aber ich mochte ihn. Und dann gibt es natürlich auch noch die beliebte Zicke, Natascha, die in Jess sofort eine Bedrohung für ihre Beziehung zu Ryan sieht. Sie war ein wirklich nerviger Charakter, und ich habe bei jeder Begegnung mit ihr mit Jess gelitten. Besonders angetan hat es mir die ältere Dame Sylvia, die einen Secondhandladen betreibt, um mit dem Erlös den Schutz von Eulen zu unterstützen. Sie war kauzig, aber auf ihre Art auch irgendwie süß.
Besonders gefallen hat mit an „Sommer am Abgrund“ die wirklich tolle Atmosphäre. Port Sentinel ist ein beliebter Küstenort bei Touristen, vor allem bei reichen Leuten. In der flirrenden Sommerhitze liegt es beschaulich da, mit seinem Strand und der Shopping-Meile. Doch umso mehr man von dem Buch ließt, desto stärker legt sich über den sommerlichen Ferienort ein dunkler Schatten, der für Jess und den Leser gleichermaßen die Atmosphäre drückt, und zunehmend bedrohlich erscheinen lässt. Vergleichbar mit dem Aufziehen eines Gewitters, wenn der Himmel sich langsam verdunkelt, und man die Spannung in der Luft zunehmend spüren kann, ehe sie sich entlädt.
Die Story hat sich zu Anfang ein wenig gezogen, wurde dann aber zunehmend spannend und hat sich gut entwickelt. Es gab einige tolle Dialoge, und manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen, um einigen Charakteren mal die Meinung zu geigen. Und auch der Schreibstil hat mir gefallen, und ließ sich leicht lesen.

Fazit

„Sommer am Abgrund“ ist ein toller Sommerroman mit guten Charakteren und einer spannenden Handlung. Die Protagonistin ist sehr sympathisch und besonders die tolle Atmosphäre des Buches machen es zu einer gelungenen Sommerlektüre mit einem runden Gesamtbild. Der zweite Band, „Sturz ins Bodenlose“, erscheint übrigens am 20. November und ich freue mich schon sehr darauf.
Vielen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar.




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