Rezension „Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung“

Vorab erst einmal vielen
Dank an leserunden.de und den Carlsen Im.press Verlag, die mir ein Leseexemplar
zur Verfügung gestellt haben. Und vielen Dank auch an Tanja Bern für die
Beantwortung unserer Fragen und zusätzlichen Erläuterungen in der Leserunde. Es
hat das Leseerlebnis noch intensiver gemacht und es war toll, sich mit den
anderen Lesern auszutauschen, und über unsere Theorien zu diskutieren.

Quelle

Über die Autorin

„Tanja Bern wurde in
Herten geboren und ist dem Ruhrgebiet immer treu geblieben. Durch eine starke
Verbundenheit zur Natur und die Liebe für mystische Geschichten entstand bei
ihr schon früh das Bedürfnis zu schreiben. Im Frühling 2008 erschien Tanja
Berns Debüt, der Auftaktroman ihrer irischen Fantasy-Buchreihe. Mittlerweile
ist sie in verschiedenen Genres tätig und schreibt für unterschiedliche
Verlage. Außerdem ist die Autorin in diversen Anthologien vertreten und
veröffentlichte schon mehrere Kurzgeschichten auf dem Literaturportal LITERRA.“
Quelle 
HIER geht es zu ihrer
Facebookseite.
Und HIER geht es außerdem zur
Homepage der Autorin, wo es etwas über ihre Werke zu erfahren gibt
In diesem Youtube-Video
stellt sich die Autorin selbst vor: 


Klappentext

Die siebzehnjährige
Amelie ist einer der wenigen übrig gebliebenen Menschen einer veränderten Welt.
Umringt von riesigen Festungswällen führen sie und die anderen Dorfbewohner ein
einfaches naturverbundenes Leben ohne Strom, Gas und allem, was seit der
zerstörerischen Chemiekatastrophe vor dreißig Jahren vernichtet wurde. Amelie
kennt es nicht anders, sie ist glücklich. Mögen da draußen im
undurchdringlichen Urwald die Schatten lauern, sie weiß, dass ihr nichts
passieren kann, so lange sie hinter den Barrieren bleibt. Aber dann geschieht
etwas, was sie zum Verlassen des Dorfes zwingt. Und zwar ausgerechnet mit dem
Jungen an ihrer Seite, den man einst in den düsteren Wäldern gefunden hat…

Leseprobe

Eine Leseprobe findet ihr HIER, auf der Seite des Verlags.

Quelle

Cover

Das Cover von Schattenhauch
hat mir sehr gut gefallen. Eigentlich mag ich Cover mit Personen nicht so
gerne, Aber hier trifft das Bild zum einen meine Vorstellung von Amelie, und
zum anderen passt es insgesamt sehr gut zur Geschichte. Die Pflanzen passen
sehr gut zur Naturverbundenheit der Menschen, die diese nach der Chemiekatastrophe
entwickelt haben. Insgesamt macht das Cover einfach einen sehr schönen,
harmonischen Eindruck.

Über das Buch

Amelie und Derlyn leben
in einer Welt, die von den Menschen zerstört wurde. Ihre Gier nach Profit und
Rohstoffen, ließ die Menschen hohe Risiken eingehen, um an die Rohstoffe tief
in der Erdkruste zu gelangen. Die eingeleiteten Chemikalien führten zu einer Verseuchung
des Grundwassers, die bei den Menschen zu einem Chemiefieber führte, an dem die
meisten Menschen starben. Die Überlebenden zogen sich in die Wälder zurück, da
man schnell feststellte, dass die Bäume in der Lage waren, dass Gift im Boden
zu neutralisieren.
Die 17 jährige Amelie
wurde in einem geschützten Tal geboren, und kennt die Welt vor der Katastrophe
nur aus Büchern. In ihrem Tal gibt es dank der Bäme, die das Tal umgeben, kein
Chemiefieber mehr, doch das Tal ist von einer hohen Mauer umgeben, die die
Menschen schützen soll. Denn draußen, vor dem Wall, lauern die Schatten,
Kreaturen, die nach der Katastrophe auftauchten und den Menschen große Angst
einjagen.
Als die junge Lillyn aus
dem Tal verschwindet, machen sich Amelie, und der androgyne Derlyn, der als
Kind im Wald gefunden wurde, auf die Suche nach ihr und stoßen schon bald auf
ihre Spur, welche in die Ruinen der Stadt führt. Dort machen sie eine Entdeckung,
mit der niemand gerechnet hätte…
Tanja Berns Charaktere
sind sehr liebevoll ausgearbeitet, und sie wirken sehr authentisch. Die 17
jährige Amelie ist eine sympathische Protagonistin, die Mut und
Durchhaltevermögen beweist. Allerdings hatte ich insbesondere zum Ende des
Buches hin ein wenig das Gefühl, dass sie in Derlyns Schatten tritt.
Derlyn ist ein Junge in
Amelies Alter, der als Kind in den Wäldern außerhalb des Walls gefunden wurde.
Er unterscheidet sich von den anderen Jungen seines Alters, sieht eher androgyn
aus, und ist ein Außenseiter. Dennoch ist Amelie fasziniert von ihm, und als
Lillyn verschwindet, bringen seine Sinne sie auf die richtige Spur.
Eine wichtige Rolle
spielt auch der Arzt und Wissenschafter Viktor Storm, der ein Überlebender der
Katastrophe ist, und sich um die Menschen im Tal kümmert. Er ist geplagt von
Schuldgefühlen und trägt ein Geheimnis mit sich herum, dass schwer auf ihm
lastet.
Um nicht zu viel von der
Story zu verraten werde ich nichts über die anderen Charaktere sagen. Nur so
viel, es gibt immer wieder verschiedene Handlungsabschnitte, die jeweils neue
Überraschungen mit sich bringen und Fragen aufwerfen. Aber es werden auch immer
Fragen beantwortet, und am Ende sind bei mir kaum Fragen offen geblieben, was
ich sehr schön fand. Insgesamt war der ganze Verlauf der Story sehr gut
durchdacht und in sich schlüssig.
Obwohl es nach der Katastrophe
kein Regime gibt, das die Menschen mit seiner Herrschaft unterdrückt, würde ich
das Buch dennoch als Dystopie einstufen. Die Welt ist zerstört, die Menschen
leben in kleinen geschützen Tälern und können kaum miteinander kommunizieren,
sofern die denn voneinander wissen. Das als Ursache der Katastrophe Fracking
gewählt wurde, fand ich sehr passend, da es ja auch die Medien aktuell
beschäftigt und meiner Meinung nach ein sehr wichtigen Thema ist. Der Mensch
wiegt Risiko und Nutzen ab, doch bei der Gier nach Macht, Geld, und Ressourcen,
ist das Risiko manchmal zu hoch. Wer weiß schon, wo die Chemikalien
letztendlich landen, die wir in die Erde pumpen? Letztendlich ist das Szenario
von Schattenhauch gar nicht so weit hergeholt. Ich fand die Vorstellung
tröstlich, dass die Natur immer einen Weg findet, und sich anpassen kann,
insbesondere, wenn der Mensch ihr nicht mehr ins Handwerk pfuscht.

Fazit

Tanja Berns Schattenhauch
ist eine gelungene Dystopie, welche die Welt nach einer Chemiekatastrophe
beschreibt, die große Teile der Menschheit dahingerafft hat. Die Menschen leben
in einfachen Verhältnissen und in enger Verbundenheit mit der Natur. Ihre
Charaktere sind gut gezeichnet und man kann ihre Entwicklung gut mitverfolgen.
Außerdem gelanf es ihrem bildhaften Schreibstil sehr gut, eine ganze Welt vor
meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Eine Dystopie der etwas anderen Art,
die ich nur weiterempfehlen kann.

               Meine Bewertung

Weitere Infos
Seiten  261
Alter    ab
14 Jahren
ISBN  978-3-646-60039-1
3,99 €

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Levenyas Buchzeit

    Hey 🙂
    Na das Ebook hört sich wirklich toll an und das Cover sieht auch so toll aus. Da bin ich wirklich schon sehr gespannt drauf 🙂
    Bis bald, meine Liebe!

    Lg

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