Rezension „Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel“

Quelle – © Random House/Isabelle Grubert

Über die Autorin

Eva Siegmund, geboren 1983 im Taunus, stellte ihr schriftstellerisches Talent bereits in der 6. Klasse bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb unter Beweis. Nach einer Ausbildung zur Kirchenmalerin studierte sie Jura an der FU Berlin. Mit dem ersten Staatsexamen in der Tasche begann sie 2011 als Volontärin bei einem Hörbuchverlag in der Lizenzabteilung. Schon bald wurde ihr Textgespür entdeckt und sie wechselte ins Lektorat, bevor sie sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin. „Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel“ ist ihr Romandebüt. Quelle
Ein Special zu Lúm findet ihr übrigens auch HIER

Klappentext

In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist …
Wenn vorhanden Klappentext part 2

Leseprobe

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Cover

Das Cover zu Lúm finde ich sehr gelungen. Wie man meinem Blog sicher auch ansieht, bin ich ein großer Fan von Magenta- und Lila-Tönen und das Cover von Lúm trifft bei mir damit voll ins Schwarze. Das Bild des Mädchens gefällt mir gut, uns insbesondere die Gebäude von Lúm im Hintergrund gefallen mir gut. Alles in allem finde ich das Cover sehr gelungen und harmonisch gestaltet.

Über das Buch

Adeva und Lúm, zwei Städte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nach dem 3. Weltkrieg haben die Menschen einen Pakt geschlossen, sich nur noch der Wissenschaft zu verschreiben, auf dass keine Krieg mehr aus unterschiedlichem Glauben resultieren Möge. Aus diesem Streben entstand die Stadt Lúm, ausgestattet mit der neuesten Technik und der Mehrung von Wissen als höchster Tugend. Doch der 15 jährige Flynn gibt seinem Vater, einem bekannten Wissenschaftler, Rätsel auf, denn er entwickelt Fähigkeiten, die die Wissenschaft nicht erklären kann. Meleike hingegen wächst in Adeva auf, einer Stadt aus Trümmern, in der die Menschen Scherben sammeln, um diese zu neuem Glas, das äußerst rar ist, zu verarbeiten. In der Nacht der Mantai entscheidet sich in Adeva das Schicksal der Jugendlichen, und sie erhalten eine Gabe. Auf Meleike liegen große Erwartungen, denn sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter sind große Seherinnen. Doch dann geschieht das unfassbare…
Der Verlauf der Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Charakteren hin und her. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Eindruck von den beiden Hauptprotagonisten Meleike und Flynn, sondern auch von verschiedenen anderen Charakteren. Mir hat diese Art des Erzählens hier sehr gut gefallen, weil man so einen besseren Überblick bekommen hat. Und man hat auch mal andere Akteure ein bisschen besser kenne gelernt.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Meleike und Flynn. Sie ist in der Nacht der Mantai als einzige ohne Gabe geblieben, er hat eine Gabe bekommen, die in Lúm jedoch als Makel gilt und ihn in den Kerker bringt. Sie ist in einer zerstörten Stadt inmitten von Trümmern aufgewachsen, er in einer Welt gläserner Hochhäuser, in denen es alles im Überfluss gibt. Beide sind so unterschiedlich, aber als sie sich begegnen ist da gleich diese Verbindung zwischen ihnen, die man im Buch sehr gut spüren kann. An manchen Stellen ging mir diese Entwicklung zwar ein bisschen schnell, aber die beiden sind ja schließlich auch erst 15 😉 Meleike ist ein sehr starker Charakter, und ich mochte ihre zuversichtliche Art. Lúm ist eine völlig neue Welt für sie, doch sie versucht dennoch, klar zu kommen, und zu tun, was sie für richtig hält Flynn mochte ich auch, er ist ein sehr entschlossener Charakter. Beide hatten allerdings gemein, dass sie dazu neigen, völlig unbedacht loszustürzen, ohne vorher einen gescheiten Plan zu machen, dass fand ich an manchen Stellen irgendwie störend. „Durfte man das überhaupt, einem Menschen das Menschsein absprechen? Oder war es gerade etwas zutiefst Menschliches, sich wie eine Bestie aufzuführen?“ „Es waren Gebäude, in denen man Menschen ausleuchte, beobachte und aufeinanderstapeln konnte, Wie in einem Vorratsregal.“
Die Welt, die Eva in Lúm geschaffen hat, hat mir an dem Buch wohl am besten gefallen. Nach einem Krieg haben die Menschen erkannt, dass Konflikte nur vermieden werden können, wenn es keine Staaten und Religionen gibt, die zu Konflikten führen. Stattdessen stellen sie das Wissen über alles. Obwohl der Plan gut war, ging natürlich etwas schief und die anfänglichen guten Absichten verkehrten sich in eine fast paranoide Suche nach Antworten und der strikten Ablehnung aller Dinge, die sich nicht erklären lassen. Ich konnte mir Adeva, und insbesondere Lúm richtig gut vorstellen und hatte ein sehr genaues Bild vor Augen.
Die Story an sich hat mir insgesamt gut gefallen. Es ging zügig voran und war durch die wechselnden Perspektiven sehr dynamisch. Manchmal waren die Handlungen der Charaktere für mich allerdings nicht ganz nachvollziehbar, was mich dann doch etwas gestört hat. Denn während sie versuchen, eine Katastrophe zu verhindern, sind sie doch sehr abgelenkt von Kleinigkeiten und manchmal einfach ein bisschen zu naiv und planlos. Und eine Gruppe von Menschen, ich verrate an dieser Stelle aber nicht welche, ist mir insgesamt ein bisschen zu kurz gekommen.

Fazit

“Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel“ ist ein tolles Debüt, dass mir schöne Lesestunden beschert hat. Eva Siegmund entwirft eine spannende neue Welt mit faszinierenden Kontrasten und kann zudem mit einer gut durchdachten Story und interessanten Charakteren aufwarten.
Vielen Dank an den cbt-Verlag und leserunden.de für das Rezensionsexemplar und die tolle Leserunde.




                Meine Bewertung

Weitere Infos

ORIGINALAUSGABE
Ab 13 Jahren
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-570-16307-8
€ 16,99

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Felan liest

    Hey,

    ich kann mir sogar denken…welche Gruppe du meinst. Ich glaube das Buch hätte sich auch als Trilogie gut gemacht. Es wirkte so ein bisschen zu kurz am Ende fand ich. Ich weiß aber nicht genau ob ich das nur will weil es mir so gut gefallen hat oder weil wirklich was fehlte xD

    LG Felan

    1. Jana Boysen

      Hi Felan,
      Eine Trilogie hätte vielleicht gar nicht sein müssen, aber gegen zwei Bände hätte ich definitiv nichts gehabt 🙂 Ich hoffe aber, dass wirbald neues Lesefutter von Eva bekommen 🙂
      Liebe Grüße
      Jana

  2. Levenyas Buchzeit

    Na 🙂
    Deine Rezension hört sich wirklich gut an und könnte wirklich auch was für mich sein. Oh nein, mein SuB wächst schon wieder … Dabei war ich so gut dabei, ihn abzubauen 😀

    Schöne Rezi Janalein 🙂
    *knutschi*

    1. Jana Boysen

      Dankeschön 🙂
      ich bringe es dir mit, wenn wir uns an Silvester sehen. Bis da ist dein SuB sicher erfolgreich weiter abgebaut und das kleine Lúm fällt da gar nicht mehr auf, bis auf die schöne Farbe natürlich.
      Liebste Grüße zum Wochenstart
      Jana

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