Rezension „Liebe verletzt“ 1/3

Quelle

Über die Autorin

Rebecca Donovan studierte an der University of Missouri-Columbia und lebt heute mit ihrem Sohn in einer beschaulichen kleinen Stadt in Massachusetts. Mit ihrem Debüt, ›Liebe verletzt‹ und den beiden Fortsetzungen ›Liebe verwundet‹ und ›Liebe verrät‹ hatte sie in den USA bahnbrechenden Erfolg.

Klappentext

Romantic Thrill mit Suchtfaktor – verstörend und anrührend, zart und brutal.
Liebe ist langmütig. Liebe ist geduldig. Aber Liebe ist nicht blind … … und sie sieht nicht ewig zu, wie Emma leidet.
Genau das aber macht Evan so gefährlich – wenn er die Striemen auf ihrem Rücken entdeckt und die Brandwunden auf ihren Armen … wenn er herausfindet, dass ihre Stiefmutter sie brutal misshandelt, wird er sie befreien wollen aus dieser Hölle auf Erden.
Und weil Emma das spürt, stößt sie Evan mit Nachdruck von sich. Den Menschen, dessen Liebe sie heilen könnte. Den Menschen, den sie am meisten begehrt. Weil diese Liebe sie das Leben kosten kann …
Rebecca Donovan zeichnet schonungslos und beklemmend realistisch die Folgen von häuslicher Gewalt vor dem Hintergrund einer atemberaubend spannenden Thriller-Handlung

Leseprobe

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Cover

Ich finde das Cover zwar schön gestaltet, und denke, dass man damit vielleicht auch bestimmte Assoziationen wecken wollte, aber bei mir hat es wohl nicht so ganz geklappt. Dennoch hat die Reihe insgesamt ein ansprechendes, schönes Design, das mich auf jeden Fall neugierig machen würde, wenn ich es im Laden stehen seh.

Über das Buch

Emily, genannt Emma, lebt bei ihrem Onkel und ihrer Tante, nachdem ihr Vater vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben kam, und ihre Mutter aufgrund von Alkoholproblemen nicht mehr für sie sorgen kann. Bei der Familie ihres Onkels sieht sie sich jedoch häuslicher Gewalt von Seiten ihrer Tante ausgesetzt, die Emma als Fremdkörper in ihrer Familie betrachtet. Während Emma die Tage bis zum College zählt, an dem sie endlich das Haus ihrer Verwandten verlassen kann, kommt ein neuer Schüler an ihre Schule, und aus irgendeinem Grund scheint Evan von ihr fasziniert zu sein. Obwohl Emma ihn durchaus sympathisch findet, scheut sie eine engere Bindung, denn niemand soll herausfinden, was ihr zu Hause passiert, steht doch das Glück einer ganzen Familie auf dem Spiel…
Ach ja, was für ein Buch. An manchen Stellen musste ich ganz schön Schlucken. Emma sieht sich im Haus ihres Onkels massiever seelischer und körperlicher Gewalt ausgesetzt, gegen die offenbar niemand etwas zu tun gedenkt. Ihr Onkel tut so, als bekäme er nichts mit, während ihre Tante Emma schlägt, absichtlich verbrennt, und ihr immer wieder einredet, wie wertlos sie doch sei. Neben der völlig irren Tante kommt einem Emma ziemlich klein vor. Doch trotzt aller Regeln, die ihr auferlegt werden, versucht sie durch zu halten, und sich mit sportlichen Aktivitäten und der Schule zu beschäftigen. Ihre Noten sind tadellos, und sie hofft, dass ein Stipendium einmal ihre Freikarte aus der Hölle ist. Sie tat mir die ganze Zeit ziemlich Leid. Zum Glück ist Emma nicht ganz allein, ihre beste Freundin Sarah hält zu ihr, und hat sich einiges zusammen gereimt, auch wenn Emma ein ziemlich verschlossener Mensch ist, und auch ihrer besten Freundin niemals alles erzählt. Emma hat für mich leider manchmal ziemlich unverständlich gehandelt. Unter fadenscheinigen Gründen erträgt sie weiter ihre „Folter“ und versucht nicht einmal, aus ihrem Leben auszubrechen. Was ich zum Teil absolut nicht nachvollziehen konnte. Aber da ich glaube, dass es tatsächlich solche Gutmenschen gibt, habe ich es mal nicht als völlig unrealistisch abgestempelt.
Neben Emma und Sarah gibt es natürlich auch noch den neuen Jungen in Emmas Leben. Evan ist ein vorbildlicher Vertreter der Gattung Mann. Gut erzogen, natürlich aus reicher Familie, sportlich, gut aussehend, romantisch, und natürlich überaus fürsorglich. Zusammengefasst: Einfach zu gut, um wahr zu sein. Ich denke es hätte es auch getan, wenn er ein paar kleine Fehlerchen gehabt hätte, aber es ist ja schließlich immer noch ein Buch. Insgesamt war es wirklich schön mit anzusehen, wie er sich für Emma eingesetzt hat, und versucht hat, sie nach und nach aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Ebenfalls positiv war hier, dass sie einander nicht schon, wie es so oft ist, nach den ersten zehn Seiten in den Armen lagen.
Die Story war insgesamt ganz gut, auch wenn es spannungsmäßig einige Hochs und Tiefs gibt. Insgesamt hätte es wohl auch gereicht, wenn das Buch 100-200 Seiten weniger gehabt hätte, denn mit 560 Seiten ist es schon ein ganz schöner Schinken. Dennoch kam man gut voran, denn der Schreibstil war sehr angenehmen und flüssig und ließ sich sehr gut wegschmökern.

Fazit

Alles in allem war “Liebe verletzt” ein Jugendthriller mit einigen Längen, der dennoch spannend zu lessen war. Die Charaktere haben in vielen Fällen zwar nicht so reagiert, wie ich es getan hätte, aber da es genügend Opfer von häuslicher Gewalt gibt, die es lange nicht schaffen, sich selber daraus zu befreien, kann ich auch nicht behaupten, dass es unrealistisch gewesen wäre. Obwohl ich mich viel über die Charaktere geärgert habe, fand ich es doch spannend, und wollte wissen, wie es weitergeht. Dennoch ist häusliche Gewalt ein interessantes Thema, und ich finde es erschreckend, wie vehement dabei verdrängt und weggeschaut wird. Das Buch ist auf jeden Fall nichts für schwache Gemüter.




                Meine Bewertung

Weitere Infos

Liebe verletzt
Rebecca Donovan
Roman – Thriller
Taschenbuch
Aus dem Amerikanischen von Christine Strüh
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-7335-0031-3

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

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